Blitzlicht und Interview mit Sophie
Hallo, mein Name ist Sophie. Ich möchte euch von meinem Weg in den Beruf erzählen.
BLITZLICHT
Denke ich an
- meine Schulzeit: Bin mit meiner Mitschülerin immer noch befreundet
- an das LFS: Viele schöne Erinnerungen und Erfahrungen
- die Schülerkurse: Die vielen Menschen, die ich kennengelernt habe
- mein Sehen: Andere haben es schwerer
- meine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB): Ich möchte im Büro arbeiten
- meine Ausbildung: Ich bin selbständiger geworden
- meine Praktika in der Ausbildung: Es ist schwer, einen geeigneten Betrieb zu finden, wenn man an einem Berufsbildungswerk (BBW) die Ausbildung macht
- Hilfsmittel: Habe mich am Anfang etwas gesträubt
- Nachteilsausgleich: Eine sehr gute Sache
- meine Arbeitssuche: Manchmal frustrierend auf dem ersten Arbeitsmarkt
- meinen jetzigen Arbeitsplatz: Eine gute Entscheidung
- meine Zukunft: Mir stehen noch viele Wege offen
INTERVIEW
Hallo Sophie, ich freue mich, mit dir ein Interview zu führen. Du wurdest vom LFS bis zum Ende deiner Ausbildungszeit und im Übergang unterstützt und beraten. Das liegt eine Weile zurück.
Wann hast du deinen mittleren Schulabschluss gemacht?
Im Jahr 2016. An einer Gemeinschaftsschule im Herzogtum Lauenburg.
In Klasse 8 begann deine Berufsorientierung. Was war dir wichtig?
Dass ich viele Praktika machen konnte, um festzustellen, ob die eigenen Vorstellungen und die Realität zusammenpassen. Ich war in der Apotheke, in der Bücherei und Verwaltung.
Du hast auch unsere Schülerkurse zur Berufsorientierung besucht. Was erinnerst du?
Meinen Hospitationstag in einer Tierarztpraxis in Schleswig. „Träumen ist erlaubt“. Das war mein Wunsch und er wurde erfüllt.
Nach dem Schulabschluss begann für dich ein neuer Lebensabschnitt. Was kam danach?
Eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) an einem Berufsbildungswerk (BBW) in Schleswig-Holstein. Habe im Internat gewohnt und bin an Wochenenden nach Hause gefahren.
Aus welchen Gründen warst du in einem BBW?
Wegen meiner gesundheitlichen Situation kam für mich eine Ausbildung auf dem ersten Arbeitsmarkt damals nicht in Frage. Ein BBW bietet eine Berufsvorbereitung und überbetriebliche Ausbildungen an.
Welche Rolle spielte dabei die Agentur für Arbeit?
Nicht jeder kann eine BvB oder eine Ausbildung an einem BBW machen. Es brauchte einen Rehastatus (oder eine Gleichstellung) mit Einreichen medizinischer Berichte und Tests. Die Agentur für Arbeit ist Entscheidungsträger, weil sie die Kosten der Maßnahmen trägt.
Nach deiner BvB konntest du im BBW eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement beginnen.
Ja, dem hat meine Rehaberaterin zugestimmt.
Du hast die meiste Zeit am PC gearbeitet. Welche Hilfsmittel hast du im Büro und im Alltag genutzt?
- Lupenbrille für kurze Texte in kleiner Schrift
- Größere Bildschirme (24 Zoll)
- Tastatur mit hohem Kontrast und größeren Buchstaben
- Höhere Auflösung und angepasste Schriftgröße am Monitor
- Dimmbare Arbeitsleuchte mit passender Lichtfarbe
Du hast bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) eine Zwischen- und Abschlussprüfung abgelegt und Anträge auf einen Nachteilsausgleich gestellt.
Das war wichtig, weil es mir den Stress genommen hat.
Welche Vorteile siehst du, an einem BBW eine Ausbildung zu absolvieren?
Es ist ein geschützter, ruhiger Rahmen und es kann mehr auf die körperlichen und seelischen Bedürfnisse eingegangen werden.
Gibt es aus deiner Sicht auch Nachteile?
Für mich war es schwerer, anschließend auf dem ersten Arbeitsmarkt eine Arbeit zu finden. Ich führe das darauf zurück, dass ich meine Ausbildung nicht in einem Betrieb gemacht habe und dies viele Arbeitgeber verunsichert.
Wie ging es weiter nach der Ausbildung?
Ich hatte keine Anschlussperspektive. Meine Rehaberaterin empfahl mir eine Integrationsmaßnahme nahe meinem Wohnort: Stellenrecherche, Bewerbungen schreiben, Vorstellungsgespräche üben. Ziel war die Integration auf dem ersten Arbeitsmarkt. Ich wollte unbedingt eine Anstellung finden und nach unzähligen Bewerbungen hatte ich meinen ersten Arbeitsvertrag in der Tasche!
Wie lebst du jetzt?
Ich lebe seit fast zwei Jahren in meiner eigenen Wohnung, arbeite mittlerweile im öffentlichen Dienst und reise gerne.
Dein Tipp für alle, die alles noch vor sich haben?
Gib niemals auf, auch wenn der Weg manchmal steinig ist!